030 / 406 25 96

Haltbarkeit

Beim Kleben sind wir oft misstrauisch bezüglich der langfristigen Haltbarkeit.

Fast jeder hat schon negative Erfahrungen gemacht mit spröde gewordenen Klebungen. 

Sogar bis heute noch werden manche Klebebänder aus Baumharz und in Benzin gelöstem Kautschuk gemacht. Diese Mischung ist aber nicht alterungsbeständig.

Wer vor Jahren damit Papier geklebt oder Landkarten repariert hat, findet heute oft nur noch hässliche braune Spuren vom Klebstoff und abgelöste Reste vom Trägermaterial.

Auswahl des Klebstoffs

Es ist sehr wichtig, zunächst den richtigen Klebstoff auszuwählen und ihn auch sorgfältig zu verarbeiten. Einen „Alleskleber“ gibt es nicht wirklich, auch wenn das auf manchen Tuben noch draufsteht. Diese Universalkleber können zwar vieles, aber nur weniges besonders gut.

Besser ist es, Sie nehmen für anspruchsvolle Klebungen einen Spezial – Klebstoff, der für die entsprechende Aufgabe vorgesehen ist.

Vorbereitung der Klebestellen

Klebestellen müssen generell sauber und trocken sein. Meist unbewusst sind die Klebestellen nicht wirklich fettfrei!

Selbst ein unbedachter Fingerabdruck kann durch das enthaltene Fett dafür sorgen, dass die Klebung nicht hält. Es ist sehr wichtig, die Klebestelle nach der Reinigung mit einem geeigneten Mittel zu entfetten. Besonders gut geeignet ist Aceton (gibt es in jeder Apotheke), allerdings löst Aceton die Oberfläche von Kunststoffen und Lacken an oder auf. Also Vorsicht!

Weiter geeignet ist Reinigungsbenzin, Alkohol (Isopropanol) und Brennspiritus. Oft reicht auch ein Brillenputztuch.

Es ist vorteilhaft, die Klebestellen mit Sandpapier vorsichtig aufzurauen. Lackierte Flächen müssen ab- oder zumindest angeschliffen werden. Durch das Aufrauhen wird die zu verklebende Oberfläche vergrößert und sorgt so für besseren Halt.

Die Klebfuge

Die Klebefuge sollte möglichst dünn sein. Der Klebstoff sollte möglichst gleichmäßig aufgetragen werden.

Arbeiten Sie mit gleichmäßigen, dünnen Klebstoffschichten! 

Ausnahmen sind Zweikomponenten - Klebstoffe, Montagekleber und Heißklebepistolen: Hier darf die Klebstoffschicht ruhig dicker sein.

Es kann bei einer Reparatur nicht schaden, die Klebestelle durch eine zusätzliche Hülse oder ein kleines Blech zu verstärken. Insbesondere bei kleinen Bruchstellen oder Klebungen, die anschließend schälenden Belastungen ausgesetzt sind, wird die Konstruktion hierdurch viel stabiler. 

Langsam härtende Zweikomponentenkleber haben eine innere Festigkeit, die der vieler Materialien sehr nahe kommt. Unter Zugabe von Wärme verkürzt sich Aushärtungszeit drastisch und die Belastbarkeit wird verbessert.

In vielen Goldschmiedewerkstätten findet man das Produkt „Uhu plus endfest“.

Diesem Kleber gebe ich als Goldschmiedemeister den absoluten Vorrang.

Richtig verarbeitet, hält er mehr, als der mit dem Zusatz „plus endfest“ verspricht!

Bei Zimmertemperatur beträgt die Aushärtungszeit ca. 12 Std. Bei ca. 80°C hingegen, ist er nach ca. 50 min. ausgehärtet und die Endfestigkeit ist deutlich verbessert. Durch die Wärmeeinwirkung ist das Einsatzgebiet zwar eingeschränkt, aber sämtliche Materialien, die bis zu 100°C vertragen, können auf diese Weise wirklich endgültig miteinander verklebt werden.