Unser Edelsteinlabor
Inhaltsverzeichnis
Das gemmologische Labor
Edelsteine und Diamanten bestimmen Fachleute im Edelsteinlabor anhand ihrer optischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften. Eine bloße Bestimmung mit einer Lupe sowie durch Farbe und Einschlüsse reicht nicht aus. Sie arbeiten eine detaillierte Checkliste ab, die Messungen und Edelsteinmikroskopie umfasst. Moderne Untersuchungsmethoden wie UV-A/VIS/N-IR-Spektrometer und Spektralanalysen bestimmen die chemische Zusammensetzung und farbgebende Elemente.
Die Verwendung nur eines Geräts zur Messung einer einzelnen Eigenschaft führt zu unzuverlässigen Ergebnissen. Ein qualifizierter Gemmologe verfügt über eine umfangreiche Sammlung an Referenz-Edelsteinen, darunter natürliche Steine, synthetische Varianten und behandelte Exemplare. Ebenso wichtig sind eine gut sortierte Bibliothek und präzise Mikroskopie von Edelsteineinschlüssen. Schmuckgutachter und Gemmologen bilden sich regelmäßig weiter, um mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten.
Neue synthetische Edelsteine und Behandlungsarten wie CVD-Diamanten oder mit Diamant beschichtete Moissanite kommen ständig auf den Markt. Daher ist kontinuierliche Weiterbildung und die Nutzung der richtigen Laborausstattung unerlässlich. Traditionelle Geräte wie der „Diamant-Moissanit-Tester“, der auf dem Wärmewiderstand basiert, können oft nicht zwischen echten Diamanten und neuen Imitationen unterscheiden. Ein gut ausgestattetes Labor und Expertenwissen sind entscheidend, um die Herkunft und Authentizität von Edelsteinen zu bestimmen.
Edelsteinmikroskop
Ein unverzichtbares Werkzeug in der Edelsteinkunde ist das Edelsteinmikroskop. Es bietet eine Stereo-Zoom-Optik mit bi- oder trinokularer Ausführung. Es ermöglicht die präzise Untersuchung von Edelsteinen bei Vergrößerungen von 10x bis 50x. Wichtiger als die Vergrößerung ist die verzerrungsfreie Darstellung und geeignete Beleuchtung.
Das Mikroskop nutzt eine dimmbare Dunkelfeldbeleuchtung unter dem Edelstein, um Schattenbildung und Kontraste zu verbessern. Eine Auflichtlampe mit 5500 Kelvin erhält die natürliche Farbe des Steins. Für Schräglichtbeleuchtung benötigt man einen flexiblen Schwanenhalslichtleiter, um Einschlüsse und Besonderheiten sichtbar zu machen.
Zur Analyse unterteilt man Einschlüsse in verschiedene Typen, um Rückschlüsse auf Herkunft und Echtheit zu ziehen. Ein linearer Polarisationsfilter untersucht Isotropie und Anisotropie. Ein Mess-Okular und UV-A Beleuchtung dienen zur Untersuchung von Fluoreszenz und anderen Merkmalen.
Ein Polfilter und eine Wellenlänge von 589 nm ermöglichen die präzise Untersuchung bestimmter Edelsteineigenschaften. Eine Halogenlichtquelle kommt bei der Analyse von Sternrubinen oder Farbwechselsteinen wie Alexandrit zum Einsatz. Eine digitale Mikroskopkamera mit hoher Pixelzahl und gutem Sensor liefert auch bei hoher Vergrößerung klare Bilder der Edelsteineinschlüsse.
Dank dieser Ausstattung bestimmt der Gemmologe die Echtheit und Herkunft von Edelsteinen. Zudem analysiert er spezifische Eigenschaften wie Fluoreszenz, Sternform oder Farbwechsel präzise.
Das Reflektometer
Vor der Wärmewiderstandsmessung sollte das Gerät einige Zeit eingeschaltet und der Edelstein auf Zimmertemperatur gebracht werden. Sowohl der Edelstein als auch die Prüfspitze des Geräts müssen sauber sein. Bei Geräten mit analogen Skalen lässt sich das Ergebnis direkt ablesen. Geräte mit digitalen Anzeigen, wie „Moissanite- und Diamant-Tester“, zeigen lediglich eine LED-Skala und ein akustisches Geräusch. Die Wärmewiderstandsmessung ist nur eines von mehreren Prüfverfahren, daher sind weitere Tests notwendig.
Die Werte des Wärmewiderstands vieler Edelsteine liegen nahe beieinander und überschneiden sich teilweise. Bei Diamanten ist der Wärmewiderstand von synthetischen und natürlichen Diamanten identisch. Moissanite, die im CVD-Verfahren mit Diamantschichten überzogen sind, machen die Messung ebenfalls unzuverlässig. Auch einige synthetische weiße Korunde, wie „Diamondite“, können mit Diamanten verwechselt werden.
Das Reflektometer, oft in Wärmewiderstandsmessgeräten integriert, misst die Reflektivität eines Edelsteins. Der facettierte Stein wird mit der Tafel auf dem Messpunkt platziert und abgedeckt. Der abgelesene Wert kann mit Tabellen aus dem Gerät oder der Fachliteratur verglichen werden. Das Reflektometer verwendet Infrarotlicht und einen Fototransistor, um die Reflektivitätszahl zu ermitteln. Diese Zahl ist jedoch keine Reflexionsfähigkeit oder Brechungsindex.
Digitale Refraktometer, die als Reflektometer arbeiten, sind auf den Brechungsindex kalibriert. Für die Messung der Reflektivität ist eine flache, polierte Fläche notwendig. Daher kann diese Methode nicht auf Cabochon-geschliffene Edelsteine angewendet werden.
Das Refraktometer
Das analoge Edelsteinrefraktometer misst den Grenzwinkel der Totalreflexion, den Brechungsindex eines Edelsteins. Dieser Wert lässt sich direkt auf einer Skala ablesen. Der Brechungsindex hilft bei der Bestimmung von Mineralien und Edelsteinen. Das analoge Refraktometer kann auch den Stein als isotrop oder anisotrop (ein- oder zweiachsig) klassifizieren. Es ist zusätzlich mit einem Polarisationsfilter ausgestattet, um die Doppelbrechung und optischen Achsen zu ermitteln. Mit polarisiertem Licht und Farbfiltern lässt sich auch die Dispersion bestimmen.
Das digitale Refraktometer misst die Reflektivität und wandelt diese in den Brechungsindex um. Es kann einen Brechungsindex bis 3,0 messen, während das analoge Gerät nur bis 1,8 reicht. Dies ist besonders hilfreich bei der Identifikation von Diamanten, mit Diamant bedampften Moissaniten und der Unterscheidung von natürlichen und synthetischen Diamanten. Das digitale Gerät misst die reflektierte Lichtmenge und wandelt sie mit einem Fotosensor in den Refraktionsindex um. Es erfordert eine flache, saubere Fläche des Edelsteins, stärker als beim analogen Refraktometer.
Beim analogen Refraktometer ist eine Kontaktflüssigkeit nötig, die den Übergang zwischen dem Glaskörper und dem Edelstein gewährleistet und Unebenheiten ausgleicht. Das digitale Gerät benötigt keine Flüssigkeit. Es erfordert jedoch eine saubere, glatte Fläche und ausreichende Abdunkelung. Diese Benutzerfreundlichkeit kann zu Fehlmessungen führen. Bei Edelsteinen mit kritischen Flächen ist das analoge Refraktometer genauer und sinnvoller.
Das Polariskop
Das Polariskop wird zur Bestimmung von Isotropie und Anisotropie verwendet. Mit dem Polariskop lassen sich mit Hilfe von zwei drehbaren Polarisationsfiltern Edelsteine und Diamanten einer von vier verschiedene Gruppen zuordnen:
A: Regelfall: Kristallsysteme: hexagonal, trigonal, tetragonal, rhombisch, monoklin und triklin:
A1: Bei 360° Drehung 4x Aufhellung und 4x Abdunklung: anisotrop doppelbrechend z.B. : Smaragd, Rubin, Saphir, Topas, Tanzanit u.v.a
A2: Bei 360° Drehung ständige Aufhellung (Hellstellung): amorph micro kristallin z.B. : Bernstein, Feueropal, Achat u.a.
B: Ausnahmefall: Kubisches Kristallsystem und amorphe Substanzen:
B1: Bei 360° Drehung ständige Auslöschung (Dunkelstellung): isotrop einfachbrechend (kubisches Kristallsystem) z.B. : Diamant, Granat, Spinell, u.v.a.
B2: Bei 360° Drehung des Steins unregelmäßige Aufhellung und Abdunklung (undulöse Auslöschung): Spannungs-Doppelbrechung z.B.: Granat, synthetischer Spinell, Kunststoffe u.a.
Zusätzlich kann eine kleine separate Linse, Konoskop genannt, verwendet werden, um beispielsweise zwischen „doppelbrechend einachsig“ und „doppelbrechend zweiachsig zu unterscheiden. Bei Quarz erscheint ein Spezialeffekt, der „bulls eye“ genannt wird. In Glas können hiermit auch Spannungen sichtbar gemacht werden.
Waagen

Goldwaage, die eine Messgenauigkeit von meist 0,01g hat, benötigen wir noch weitere Waagen.
Die Karatwaage hat eine Messgenauigkeit von 0,001g. Daher auch die Bezeichnung Milligrammwaage. Geeichte Laborwaagen verfügen in der Regel über ein integriertes Kalibriergewicht zur automatischen Überwachung der Messgenauigkeit und einer Auto-Kalibrations-Funktion. Die Einheiten können von Milligramm auf Karat umgestellt werden. Die Edelsteine werden wegen der geringen Gewichte in einem Glasgehäuse gewogen. Diese besonders feine Waage sollte auf einem eigens dafür vorgesehenem erschütterungsfreien Wägetisch aufgestellt werden.
Bei der Hydrostatische Waage handelt es sich um eine Milligrammwaage mit einem Dichtebestimmungs-Set zur Verwendung als hydrostatische Waage nach dem archimedischen Prinzip. Durch Wiegen an der Luft und im Wasser wird hierbei zunächst das Volumen ermittelt, wodurch dann das spezifische Gewicht, die Dichte, errechnet werden kann. Die Messgenauigkeit beträgt 0,001g.
Geeichte Waagen verfügen in der Regel über ein integriertes oder separates Kalibriergewicht zur Überwachung der Messgenauigkeit und erneuten Kalibration.
Eine Magnetresonanz-Waage wird zur Untersuchung paramagnetischer Eigenschaften zwecks Unterscheidung von Edelmetallen und Nichtedelmetallen, bzw. des Ansprechverhaltens auch von Edelsteinen auf Magnetismus.
Auch Goldbarren und Goldmünzen können hiermit geprüft werden.
Dichroskop
Das Dichroskop ist ein einfaches und kostengünstiges Gerät, das hilft, herauszufinden, ob ein Edelstein einachsig oder zweiachsig anisotrop (doppelbrechend) ist. Für Edelsteine mit einem Brechungsindex über 1,8, die mit dem analogen Edelsteinrefraktometer nicht untersucht werden können, ist das Dichroskop unerlässlich. Es ist besonders hilfreich bei Edelsteinen wie Sphene (Titanit), blauem Hoch-Zirkon und bestimmten Granaten.
Das Dichroskop teilt einen Lichtstrahl in zwei oder mehrere polarisierte Strahlen auf, je nach den optischen Eigenschaften des Edelsteins. Wenn der Edelstein oder das Dichroskop gedreht wird, erscheinen zwei oder mehrere farblich unterschiedliche Abbildungen. Wenn beide Bilder identisch sind, ist der Edelstein isotrop (einfachbrechend). Bei zwei verschiedenen Farben ist er einachsig anisotrop (doppelbrechend). Bei drei Farben handelt es sich um einen zweiachsig anisotropen Edelstein.
Beispiele:
- Eine Farbe (Isotrop, einfachbrechend): Diamant, Cubic Zirkonia, Granat-Gruppe, Spinell, Bernstein, Opal, Glas
- Zwei Farben (Dichroismus, einachsig anisotrop): Zirkon, Beryll-Gruppe (Aquamarin, Morganit, Smaragd), Quarz-Gruppe, Korund-Gruppe, Turmalin
- Drei Farben (Pleochroismus, zweiachsig anisotrop): Chrysoberyll, Topas, Tansanit, Feldspat- und Spodumen-Gruppe
UV-Kabinett: Lumineszenz
Fluoreszenz und Phosphoreszenz sind Erscheinungen, die bei der Bestrahlung von Diamanten und Edelsteinen mit UV-Licht auftreten. In der Edelsteinbestimmung haben diese Phänomene aufgrund moderner Behandlungsarten und Synthesen an Bedeutung gewonnen.
In der allgemeinen Anwendung kennen wir UV-Licht aus Geräten wie Geldscheinprüfern, Nagellackhärtern, Solarien oder zum Reparieren von Autoglas. Dabei handelt es sich um langwelliges UV-A Licht (320-380 nm). Dieses UV-Licht kann Haut schädigen und das Augenlicht gefährden. Im Gegensatz dazu ist kurzwelliges UV-C Licht (100-280 nm), das für die Sterilisation von chirurgischen Instrumenten und Teichfiltern genutzt wird, deutlich gefährlicher. Es verursacht schwere Hautverbrennungen und kann zur Erblindung führen.
In der Edelsteinkunde ist insbesondere die Foto-Lumineszenz von Interesse. Beim Einsatz von UV-A Licht werden bei vielen Edelsteinen fluoreszierende Erscheinungen sichtbar, die Hinweise auf deren Echtheit oder mögliche Synthese liefern können. Diese Phänomene können mit einfachen Hilfsmitteln untersucht werden und sind sowohl für Fachleute als auch für Laien von Bedeutung.
Zur Untersuchung dieser Erscheinungen wird ein UV-Kabinett eingesetzt. Es enthält UV-A und UV-C Quellen, die separat eingeschaltet werden können. Die lumineszierenden Erscheinungen werden durch einen UV-Filter betrachtet, der schädliche UV-Strahlung herausfiltert, um die Augen des Gemmologen zu schützen. Diese Methode ermöglicht die Identifikation von behandelten oder synthetischen Diamanten und ist ein hilfreiches Werkzeug in der Edelsteinbestimmung.
Proportion-Scope
Dieses Gerät dient der Begutachtung und der exakten Messung der Proportionen der Schliffe von Brillanten, Diamanten und Edelsteinen. Über ein Schattenbild können anhand einer Skala hierbei die exakten Winkel, etc. gemessen und abgelesen werden.
Dosimeter
Das Dosimeter (Geigerzähler) wird verwendet, um Edelsteine auf mögliche radioaktive Behandlungen zu untersuchen. Radioaktive Behandlungen sind in der Edelsteinbranche keine Seltenheit und können durch Strahlung wie Gammastrahlung erfolgen. Der Unterschied zu anderen Behandlungen ist, dass die Strahlenbelastung für Personen steigt, die mit behandelten Steinen in Kontakt kommen oder diese als Schmuck tragen.
Mit einem Dosimeter lassen sich Edelsteine und Diamanten auf radioaktive Behandlungen überprüfen. Die natürliche Radioaktivität in der Umgebung liegt bei etwa 0,03 bis 0,07 Mikrosievert. Diese Werte sollten sich nicht verändern, wenn der Edelstein natürlich ist. Bestimmte Edelsteine wie Titanit (Sphene) können selbst eine gewisse Radioaktivität aufweisen, was eine sorgfältige Messung erfordert. Hochenergetische Bestrahlung kann jedoch nachgewiesen werden.
Ein Beispiel ist die Behandlung von farbigen Diamanten, bei denen eine intensivierte Farbe nach radioaktiver Bestrahlung sichtbar wird. Auch Ametrine entstehen durch Bestrahlung eines Amethysts, der zur Hälfte abgeklebt wird, was zu einer farblichen Veränderung von Lila zu Gelb führt. Das Ergebnis ist ein seltener und wertvoller Ametrin.
Ein zu niedriger Wert kann auf eine Oberflächenbehandlung mit Wachsen oder Harzen hinweisen. Der Test mit einem Dosimeter liefert daher wertvolle Informationen. Ältere analoge Geräte mit einem Zählrohr sind dafür geeignet, ebenso wie moderne digitale Geräte, die in Kombination mit einer App erstaunlich genaue Werte liefern können.
Prüfsäure

Um die Echtheit von Gold verlässlich zu überprüfen, vereinbaren Sie einfach einen Termin und wir schauen uns Ihre Schmuckstücke an. Mit unserer Jahrelangen Erfahrung, modernen Untersuchungsmethoden wie der Röntgenfluoreszenzanalyse oder dem klassischen Säuretest können wir sicher sagen, um was es sich handelt.
Ein Schiefertäfelchen, ein Prüfstern mit unterschiedlichen Referenz-Goldlegierungen und ein
Satz verschiedener Säuren (Königswasser) zur Bestimmung der unterschiedlichen Feingehalte von Goldlegierung, sowie andere Chemikalien zum Testen der Edelmetalle Platin und Silber.
Lesen Sie sich auch gerne unseren ausführlichen Artikel zum Thema „Gold Testen“ auf goldpreis24.de durch. Hier ist der Link!
UV-A/VIS/N-IR Edelsteinspektrometer©

Mit dem Edelsteinspektrometer© kann der langwellige ultraviolette UV-A Bereich, das Fluoreszenzspektrum, das sichtbare VIS Farbspektrum und das nahe Infrarot N-IR Spektrum untersucht werden. Möglich sind hiermit Messungen der Absorptionsspektren, Transmissionsspektren, sowie Reflexionsmessungen im IR Bereich. Die Auswertung erfolgt über den Vergleich mit der Datenbank, die über 4000 Referenzkurven enthält. Des Weiteren erscheinen die Fraunhoferschen Linien als Zahlen über den entsprechenden „peaks“ der Kurven und können zusätzlich mit der Fachliteratur abgeglichen werden. Da hierbei gleich mehrere Spektren als Kurven dargestellt und untersucht werden, liefert diese Methode erheblich aussagekräftigere Ergebnisse als ein einfaches Spektroskop. Insbesondere beim Rubin besteht heute die Schwierigkeit darin, dass es viele verschiedene synthetische Herstellungsverfahren gibt, die untereinander teilweise zu Hybriden verknüpft sind und im Anschluss einer Hitze-Diffusions-Behandlung unterzogen wurden.
Weitere Informationen zu unserem Edelsteinspektrometer, der Entstehungsgeschichte und weitere Einzelheiten finden Sie auf folgender Unterseite: Edelsteinspektrometer.
Raman-Spektrometer
Die Raman-Analyse ist eine der besten Methoden in der Edelsteinkunde zur Identifikation von Edelsteinen und Mineralien. Sie liefert präzise diagnostische Ergebnisse durch Untersuchung des Schwingungsverhaltens der Moleküle. Dabei wird ein 532nm oder 785nm Laser eingesetzt, der eine elektromagnetische Schwingung der Moleküle auslöst, das sogenannte „Raman-Streuspektrum“. Diese schwache Strahlung wird durch das Material gestreut, gesammelt und an ein digitales Spektrometer weitergeleitet.
Die Raman-Spektroskopie kann Edelsteine schnell und zuverlässig identifizieren und auch Behandlungen nachweisen. Besonders Diamanten haben ein charakteristisches Raman-Spektrum, das die Erkennung von Synthesen und Behandlungen wie HPHT und CVD ermöglicht. Oft wird bei Edelsteinen durch den Laser auch Fluoreszenz ausgelöst, die das schwache Raman-Spektrum überlagern kann. Um diese Störungen zu vermeiden, kommen spezielle Filter zum Einsatz.
Wir verwenden ein Raman-Spektrometer mit einem 785nm Infrarot-Laser. Die Intensität und Emissionsdauer des Lasers lassen sich einstellen, um die Raman-Streustrahlung optimal anzuregen. Das Gerät sorgt für einen konstanten Abstand zwischen Probe und Messsonde und verhindert äußere Störungen, wodurch reproduzierbare Messergebnisse garantiert werden. Zudem verfügt unser Gerät über eine umfangreiche Vergleichsdatenbank, die automatisch mit der zu analysierenden Probe abgeglichen wird, was eine schnelle und präzise Identifikation von Edelsteinen und Mineralien ermöglicht.
Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA)

Die Röntgenfluoreszenzanalyse ermöglicht auch eine zerstörungsfreie Analyse der chemischen Zusammensetzung auf elementarer Ebene von Edelsteinen und deren darin enthaltenen farbgebenden Elemente. So kann beispielsweise bei einem Smaragd das Herkunftsland Kolumbien nachgewiesen werden, da sich in solchen Smaragden mehr Vanadium nachweisen lässt. Auch Edelsteineinschlüsse können oft analysiert werden, was manchmal Rückschlüsse auf die Herkunft ermöglicht. Des Weiteren können zum Beispiel Blei dotierte Rissfüllungen nachgewiesen werden, sowie Diffusions-Hitzebehandlungen.
Synthesen können über die enthaltenen Katalysator Reste (beispielsweise Platin, etc.) als solche identifiziert werden. Darüber hinaus können zu untersuchende Edelsteine mit einer von Andreas Stratmann eigens dafür angelegten umfangreichen Referenz-Datenbank abgeglichen werden. Diese Edelstein-RFA-Datenbank kann auch den Diamantgutachter bei der Farbgraduierung von Diamanten aufgrund der enthaltenen Spurenelemente, sowie der Bestimmung des Reinheitsgrades wegen der enthaltenen Stärke, Größe und Dichte der Einschlüsse bei seinen Untersuchungen und Einschätzungen sinnvoll unterstützen.
Mit der Röntgenfluoreszenzanalyse unterscheiden wir auch sicher zwischen kostbaren Salzwasser-Zuchtperlen (die mehr Sr Strontium enthalten) und preiswerten Süßwasser-Zuchtperlen (die einen höheren Mn Mangan Gehalt aufweisen). Auch eventuelle künstliche Einfärbungen oder Beschichtungen können wir mit dieser Untersuchungsmethode nachweisen.
Weitere Informationen können Sie unserer dazu passenden entnehmen.
Mikro-Radiographie

Salzwasser- oder Süßwasser-Zuchtperle? Südsee-, Tahiti-Perle oder nur eine Ming Perle? Oder fragen Sie sich, ob Sie vielleicht eine der sehr seltenen Naturperlen haben?
Neben der Bestimmung der chemischen Zusammensetzung mittels Röntgenfluoreszenzanalyse und einer Raman-Analyse kann durch die Mikroradiographie die innere Struktur von Perlen sichtbar gemacht werden. Sogar einzelne Perlschichten können oft sichtbar gemacht werden, wodurch beispielsweise eine eventuell durchgeführte Politur nachgewiesen werden kann.
Eine Röntgenaufnahme kann so zum Beispiel den Nachweis bringen, ob es sich um eine Salzwasser Zuchtperle mit Kern, oder um eine natürlich gewachsene (zufällig entstandene) Perle, so genannte „Orient- oder Barockperle“, oder Süßwasserperle mit oder ohne Kern, handelt.
Auch mit Bleiglas gefüllte Risse in Edelsteinen können auf diese Weise allgemein verständlich dargestellt und gezeigt werden.
Unsere digitale Mikro-Radiologie-Technik stammt aus dem Dental- und Sicherheitsbereich. Sie wurde durch Applikationen für gemmologische Untersuchungen angepasst. Neben einfachen Röntgenbildern sind auch dreidimensionale Darstellungen möglich.
Da sich der Wert seltener Naturperlen um mehr als das zehnfache nach oben potenzieren kann, sind hier aufwendige Untersuchungen durchaus gerechtfertigt.
Neben Perlen und Edelsteinen können natürlich auch beliebige andere Gegenstände durchleuchtet werden.
Referenz Steine

Farbvergleichssteine (Masterstones) dienen der Graduierung von Diamanten und Brillanten, von den Farben D-M.
Referenz Diamanten dienen zur Bestimmung und Begutachtung von Typ 1a, 1b, 2a und 2b Diamanten, behandelte Diamanten, synthetische Diamanten, Moissanit, etc.
Besonders umfangreich ist die Sammlung an Referenz Edelsteinen. Die Referenz-Edelsteine werden bei Analysen und der Begutachtung oftmals zum Vergleich, eben als Referenz herangezogen. Die Referenz-Edelsteine des gemmologischen Labors Berlin sind in zahlreichen Edelsteinseminaren zum Einsatz gekommen und mehrfach untersucht worden. Die Edelsteinsammlung umfasst rund 300 natürliche Edelsteine, auf verschiedene Weisen behandelte Edelsteine, sowie die jeweiligen Synthesen dazu, wie beispielsweise synthetische Rubine, die nach dem Chatham-, Ramaura-, Knischka- und Verneuil-Verfahren hergestellt wurden und andere Synthesen wie zum Beispiel synthetischer Spinell in verschiedenen Farben. Natürlich gehören auch Rubine und Saphire unterschiedlicher Qualitäten dazu, bei denen die Herkunftsländer wie Sri Lanka, Burma, Afrika, Indien, Thailand, Madagaskar und Kaschmir, etc. bekannt sind. Gleiches gilt für Smaragde und Turmaline, bei denen es meist darum geht, ob ein „kolumbianischer Smaragd“ und ein „Paraiba-Turmalin“ tatsächlich aus dem namensgebenden Land stammt oder lediglich wegen der Farbe und der vielleicht auch sehr ähnlichen Zusammensetzung entsprechenden Land stammt.
Weitere Geräte
Es gibt noch weitere Geräte, die man mehr oder weniger zum Untersuchen von Edelsteinen gebrauchen kann. Da diese jedoch den Rahmen an dieser Stelle sprengen würden werden die Geräte hier nur kurz aufgelistet. Sollten Sie Fragen zu den einzelnen Geräten haben, zögern Sie nicht und eine e-Mail zu schreiben. Gerne klären wir dann Ihre Fragen.
- Gem-Weight-Computer
- Digitales Mikrometer
- Moe-Diamond-Weight-Computer (mit Tabellen)
- Analoger Feintaster
- Digitaler Messchieber
- Hanlupe
- Chelsea- und Rubin Filter
- Tageslichtlampe
- Kaltlichtquelle
- Spektroskop