Edelsteinfassen
Die Geschichte des Edelsteinfassens
Die Geschichte des Edelsteinfassens reicht weit zurück und ist eng mit der Entwicklung der Goldschmiedekunst verbunden. Schon in der Antike wurden Edelsteine in aufwendigen Fassungen zu Schmuckstücken verarbeitet. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Fassungstechniken weiterentwickelt und verfeinert, aber die grundlegende Handwerkskunst und das Streben nach Perfektion sind bis heute erhalten geblieben.
In der modernen Zeit hat das Edelsteinfassen nichts von seiner Faszination und seiner künstlerischen Bedeutung verloren. Im Gegenteil, die Möglichkeiten und Techniken sind vielfältiger und innovativer denn je.
Die Kunst des Edelsteinfassens: Handwerkliche Meisterleistung und künstlerische Gestaltung
Das Fassen von Edelsteinen ist eine kunstvolle Handwerkskunst, die präzises Geschick, Geduld und ein tiefes Verständnis für die verwendeten Materialien erfordert.
Eine wichtige Unterscheidung beim Edelsteinfassen ist, dass die Steine nicht einfach geklebt werden, sondern dass das Metall präzise und sicher um den Stein herum geformt wird. Dies erfordert ein hohes Maß an Geschick und Erfahrung, da das Metall so gearbeitet werden muss, dass es den Stein festhält, ohne ihn zu beschädigen oder seine natürliche Schönheit zu beeinträchtigen.
Verschiedene Arten von Fassungen
Neben der rein funktionalen Seite des Fassens ist auch die ästhetische Gestaltung von großer Bedeutung. Es können verschiedene Techniken kombiniert werden, um ein stimmiges Design zu erzeugen. Dies kann die Wahl des Metalls, die Form der Krappen oder die Hinzufügung von Verzierungen, wie zum Beispiel Gravuren, umfassen.
Eine der bekanntesten Techniken ist die Krappenfassung, bei der der Edelstein von Metallzinken oder Krappen gehalten wird. Diese Methode ermöglicht es, den Stein von allen Seiten freizulegen, wodurch er optimal vom Licht durchdrungen werden kann. Die Krappen können in verschiedenen Stilen gestaltet werden, von klassisch und zurückhaltend bis hin zu kunstvoll und verspielt.
Eine weitere beliebte Fassungstechnik ist die Kanalfassung, bei der der Edelstein in einer schmalen Rinne aus Metall eingesetzt wird. Diese Methode eignet sich besonders gut für längliche/eckige Edelsteine im Baguetteschliff oder Prinzessinenschliff. Aber auch rund geschliffene Steine sind hier möglich.
Beim Einreiben wird der Edelstein direkt in das Schmuckstück eingebaut, ohne dass eine extra Fassung notwendig ist. Zunächst wird ein Loch gebohrt, das groß genug für den Edelstein sein muss. Anschließend wird das Metall um den Stein herum geformt, sodass dieser fest sitzt. Der Unterschied zu einer Zargenfassung besteht darin, dass beim Einreiben nur wenig Metall den Stein umgibt. Diese Fassart eignet sich besonders gut für kleine Steine, da sie dadurch besser zur Geltung kommen.
Bei einem Spannring wird der Stein ohne sichtbare Fassung durch zwei Kerben im Metall gehalten. Der Stein ist vollkommen frei sichtbar und hält nur aufgrund der Spannung im Metall des Ringes. Um hier für mehr Sicherheit zu sorgen löten wir von hinten eine kleine Öse an, die verhindert, dass der Stein verloren geht.
Bei Verschnitt- und Pavé-Fassungen werden die Steine direkt in das Schmuckstück gesetzt. Zunächst wird mit einem Fräser ein Loch für den Stein gebohrt, anschließend werden mit Sticheln die Haltepunkte, auch bekannt als ‚Körner‘, ausgearbeitet, um die Steine sicher zu fixieren. Hier gibt es schier unendliche Möglichkeiten.
Tropfenförmige Saphire in Weißgold gefasst
In dem nebenstehenden Video haben wir vier kundenseitig angelieferte Saphir-Tropfen in 750/000 Palladium-Weißgold eingefasst. Dabei wurden verschiedene Techniken kombiniert, um ein harmonisches Schmuckstück zu kreieren.
Die Außenseite des Schmuckstücks wurde zusätzlich mit einem umlaufenden Glanzstich verziert, der in aufwendiger Handarbeit mit einem polierten Stichel gefertigt wurde.
Die vier Saphir-Tropfen werden durch Körner gehalten, die in einem anspruchsvollen Prozess freigelegt wurden. Schauen Sie sich gerne das Video an und lassen Sie sich verzaubern!